Es grünt so grün
Die Anlagen eines bekannten Modellbauers aus Österreich zeichnen sich
unter anderem durch eine sehr wirklichkeitsnahe Darstellung der Pflanzenwelt
aus. Insbesondere die Darstellung überwucherter Bahndämme und hoch gewachsener
Wiesen überzeugt. Dabei fällt ein wesentliches Gestaltungsmittel immer wieder auf:
Die Grasbüschel.
Der Hersteller Silhouette bietet diese in seinem Sortiment an.
Die Handarbeit hat jedoch seinen Preis, bei größere Flächen benötigt man
doch eine ganze Menge dieser kleinen Grashaufen.
Besitzer von Elektrostatischen Begasungsgeräten können hier mit recht geringem
Aufwand deutlich günstiger zu einer respektablen Anzahl Büschel kommen.
Neben des Beflockungsgerätes wird lediglich Weisleim, Folie und ein Stück
Fliegengitter aus Metall benötigt.
Bei der Folie sollte vorab in einem Test geprüft werden, ob die
getrockneten Kleberpunkte sich leicht lösen lassen. Ungeeignet sind
beschichtete Folien, wie sie zum Drucken verwendet werden. Hier halten
die Büschel viel zu gut und lassen sich nur schwer von der Folie trennen.
Als Grasfasern kommen hier die langen Fasern von HEKI und neuerdings auch
die losen Fasern von Silhouette zum Einsatz. Mit kurzen Fasern funktioniert
das ganze natürlich auch, die Wirkung ist bei langen Fasern jedoch besser.
Die Anhänger der Spurweiten N und TT haben es hier etwas schwerer,
an Fasern in maßstäblicher Größe zu kommen. Passende Fasern mit
4-5mm gibt es nur von Silhouette. Noch hat hier zumindest Neuheiten
angekündigt.
Büschel ohne Ende
Als Arbeitunterlage ist eine saubere alte Zeitung gut geeignet. Die
übrigen Fasern können dann leicht gesammelt und wieder verwendet
werden. Auf die Zeitung kommt das Fliegengitter, eine Befestigung
ist nicht nötig und auch eher unpraktisch.
Nun legt man die etwa A4 große Folie auf das Fliegengitter und
bringt Kleberpunkte in geringem Abstand auf (für Grasstreifen
entsprechend Kleberlinien). Dann kommt der Elektrostat zum
Einsatz, dessen Masseanschluss zuvor mit dem Metallgitter
verbunden wurde.
Die Fasern bleiben auf den Punkten kleben und stellen sich
im elektrischen Feld auf. Für ein besseres Ergebnis kann
man die Folie umdrehen und so die losen Fasern abschütteln.
Dann kommt erneut der Elektrostat zum Einsatz. Bei schwachen
Geräten kann ein dritter Gang erforderlich sein.
Mit der Zeit erhält man so schöne Grasbüschel, deren Fasern
Kugelförmig von dem Kleberpunkt abstehen.
Nach dem Trocken kann man dann die Büschel einzeln mit der
Pinzette vom Trägermaterial abzupfen und mit etwas Kleber
befestigen. Dafür eigenen sich Weißleim oder Alleskleber
die keine Fäden ziehen und nach dem Trocknen matt und
durchsichtig werden.
Alternativ kann man die Büschel direkt in das feuchte Kleberbett
der gerade begrasten Fläche drücken. Das geht am schnellsten.
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