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Grasbüschel:
Aufzucht und Pflege

  Grasbüschel aus 3mm Fasern von Polak auf einer kleinen N-Anlage (1:160).  
  Kleines Diorama mit Grasbüschel aus 4.5mm Fasern von Silhouette, ebenfalls Baugröße N.  
  Dasselbe mal aus der Nähe...  
  Eine Plastikflasche leistet gute Dienste wenn es darum geht kleine Kleberpunkte auf die Folie zu tupfen  
  Mit dem Elektrostaten werden die Grasfasern aufgebracht  
  Die einzelnen Büschel werden mit der Pinzette kurz in den Kleber getupft und dann platziert  

Es grünt so grün

Die Anlagen eines bekannten Modellbauers aus Österreich zeichnen sich unter anderem durch eine sehr wirklichkeitsnahe Darstellung der Pflanzenwelt aus. Insbesondere die Darstellung überwucherter Bahndämme und hoch gewachsener Wiesen überzeugt. Dabei fällt ein wesentliches Gestaltungsmittel immer wieder auf:
Die Grasbüschel.

Der Hersteller Silhouette bietet diese in seinem Sortiment an. Die Handarbeit hat jedoch seinen Preis, bei größere Flächen benötigt man doch eine ganze Menge dieser kleinen Grashaufen.

Besitzer von Elektrostatischen Begasungsgeräten können hier mit recht geringem Aufwand deutlich günstiger zu einer respektablen Anzahl Büschel kommen. Neben des Beflockungsgerätes wird lediglich Weisleim, Folie und ein Stück Fliegengitter aus Metall benötigt.

Bei der Folie sollte vorab in einem Test geprüft werden, ob die getrockneten Kleberpunkte sich leicht lösen lassen. Ungeeignet sind beschichtete Folien, wie sie zum Drucken verwendet werden. Hier halten die Büschel viel zu gut und lassen sich nur schwer von der Folie trennen.

Als Grasfasern kommen hier die langen Fasern von HEKI und neuerdings auch die losen Fasern von Silhouette zum Einsatz. Mit kurzen Fasern funktioniert das ganze natürlich auch, die Wirkung ist bei langen Fasern jedoch besser. Die Anhänger der Spurweiten N und TT haben es hier etwas schwerer, an Fasern in maßstäblicher Größe zu kommen. Passende Fasern mit 4-5mm gibt es nur von Silhouette. Noch hat hier zumindest Neuheiten angekündigt.

Büschel ohne Ende

Als Arbeitunterlage ist eine saubere alte Zeitung gut geeignet. Die übrigen Fasern können dann leicht gesammelt und wieder verwendet werden. Auf die Zeitung kommt das Fliegengitter, eine Befestigung ist nicht nötig und auch eher unpraktisch.

Nun legt man die etwa A4 große Folie auf das Fliegengitter und bringt Kleberpunkte in geringem Abstand auf (für Grasstreifen entsprechend Kleberlinien). Dann kommt der Elektrostat zum Einsatz, dessen Masseanschluss zuvor mit dem Metallgitter verbunden wurde.

Die Fasern bleiben auf den Punkten kleben und stellen sich im elektrischen Feld auf. Für ein besseres Ergebnis kann man die Folie umdrehen und so die losen Fasern abschütteln. Dann kommt erneut der Elektrostat zum Einsatz. Bei schwachen Geräten kann ein dritter Gang erforderlich sein. Mit der Zeit erhält man so schöne Grasbüschel, deren Fasern Kugelförmig von dem Kleberpunkt abstehen.

Nach dem Trocken kann man dann die Büschel einzeln mit der Pinzette vom Trägermaterial abzupfen und mit etwas Kleber befestigen. Dafür eigenen sich Weißleim oder Alleskleber die keine Fäden ziehen und nach dem Trocknen matt und durchsichtig werden.

Alternativ kann man die Büschel direkt in das feuchte Kleberbett der gerade begrasten Fläche drücken. Das geht am schnellsten.

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